Einfach Grün

Einfach Grün

Klimakatastrophen rücken immer näher. Noch beseitigen die betroffenen Regionen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, den angrenzenden Nachbarländern als auch im Berchtesgadener Land unterstützt durch eine Vielzahl Hilfsbereiter die Folgen des jüngsten Starkregens, werden schon jetzt Rufe nach einer besseren Klimapolitik laut. Eine Klimapolitik, die nicht nur kurzfristiges Wahlkampfthema ist, nicht nur auf Klimaneutralität mit dem Fokus auf CO2-Budgets setzt, sondern insbesondere auch die Klimaanpassung Ernst nimmt. 

Rufe, die uns seit langem bekannt sind. Wiederholte FTR in den vergangenen Wochen mit der legendären Ausstellung und dem Kultfilm „Grün kaputt – Landschaft und Gärten der Deutschen“ von Dieter Wieland aus dem Jahr 1983 den Appell an die Politik als auch an die Verantwortung jedes Einzelnen, schreibt das Deutsche Architektur Museum mit der Ausstellung und dem begleitenden Katalog „Einfach Grün – Greening the City“ den Aufruf in die Zukunft fort.  

Neben Beispielen aus der Geschichte und aktuellen Bestpractices stellen die Frankfurter nicht nur allgemeine Fragen, sondern liefern auch Antworten und konkrete Handlungsempfehlungen.

Verbessern Pflanzen das Stadtklima? Wie kann Grün in der Architektur die urbane Hitzebildung reduzieren, die Feinstaubbildung vermindern, den städtischen Lärmpegel senken und das Wohlbefinden der Menschen steigern? Können „Schwammstädte“ und Gründächer Starkregenrisiken reduzieren? Wie können Fassaden und ihr enormes Flächenpotential aktiviert werden? Macht die Verdunstungskühlung Pflanzen zu den Klimaanlagen der Zukunft?  

Das Handbuch zum Gebäudegrün, herausgegeben von Rudi Scheuermann als Begleitbuch der Ausstellung, richtet sich nicht allein an Architekten, sondern auch an deren Bauherren und die gesamte Bürgerschaft. Es liefert Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen – von der Bestandsbegrünung bis zur Neubaubegrünung, von Einsparungen durch Gebäudegrün bis zu finanziellen Förderungen und von praktischen Tipps zur Pflanzenwahl bis zu ökologischen Auswirkungen auf das Stadtklima. 

Ein positiv formulierter Appell an jeden Einzelnen, aber auch an die Politik im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe und im Sinne eines Fortschreibens der Geschichte, sodass aus dem Titel „Grün kaputt“ künftig „Einfach Grün“ werden möge.