Baustellenrundgang bei der Generalinstandsetzung des ehem. Altenheims St. Martin in der Severinstraße München

Baustellenrundgang bei der Generalinstandsetzung des ehem. Altenheims St. Martin in der Severinstraße München

Ein imposanter Gebäudekomplex aus der Jahrhundertende (1892 – 1905), der auch als Einzeldenkmal in der Bayerischen Denkmalschutzliste geführt wird. Das Haus wurde in insgesamt 3 Bauabschnitten durch die Architekten Karl Hocheder und Robert Rehlen (nach den Plänen von Hocheder) errichtet und diente bis 1983 als Altenheim der „Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul“. Vor dem Beginn der Baumaßnahme waren es eine Vielzahl an verschiedenen Nutzern (Sozialreferat, Münchenstift, Münchner Volkshochschule, KiTZ, private EKI, TKT, Lager, Werkstätten THV etc.), die auch größtenteils nach der Sanierung wieder neu geordnet einziehen werden. Teilbereiche des Hauses waren leider bereits damals in einem Zustand, der die Nutzung nicht mehr erlaubte. Umso mehr freuen wir uns, dass die Baustelle seit nunmehr ca. 1,5 Jahren auf Hochtouren läuft und wir den Komplex bis ca. Q3 2025 für hoffentlich weitere 100+ Jahre ertüchtigen können. 

Bei der Führung ermöglichte unser engagierter Projektleiter Florian Ludwig einen Überblick über den Bestand wie er vorher war, die verschiedenen Problemstellungen und deren Lösungen. Der aktuelle Bauzustand lässt aufgrund der Größe noch sehr viele Einblicke in verschiedene statische und konstruktive Belange zu, die künftig verdeckt sein werden. Gleichzeitig kann er aber auch schon einen Ausblick geben, wie die Räume letztlich wirken, da andere Bereiche schon weiter ausgebaut sind. 

Spannende Themen sind dabei ein hybrides Leanmanagement, die Schaffung von 33 Betriebswohnungen durch Ausbau des Dachgeschosses (19 davon barrierefrei), energetische und statische Ertüchtigungen mit sehr spannenden spezifischen Denkmalschutzlösungen (Fassade, PV Aufdach Terrakotta, Putzverdübelung, gewachsene Struktur, Brandschutz). Im Ganzen liegt der Fokus auf einer maximalen Erhalt/Recycling/Reuse-Rate (Fassade, Dachziegel 6.000m2 Dachfläche, Parkett, Putz, Zargen) und einer hohen Wirtschaftlichkeit. Besonders aufwändig gestaltet sich die Fassadensanierung (Aufwändige Putzverankerung, Fassadenfarbstudie, maximaler Erhalt), was dann im Ergebnis zu einer neubauartigen Gebäudehülle (Innendämmung, Vakuumverglasung, Dachausbau und neue Bodenplatte) und in Kombination mit der Haustechnik zu 60% Energieeinsparung führt. Ein alles in allem sehr gelungener Beitrag zur Bauwende.