Preview der 19. Architekturbiennale Venedig

Es ist seit Jahrzehnten ein Muss und zugleich zu einer schönen Tradition geworden, die Previewtage der Architekturbiennale in Venedig zu besuchen. Neben dem voyeuristischen Trieb, als erster den Blick auf die Beiträge zu erhaschen, ist es einfach auch immer ein schönes Wiedersehen unter Freunden weltweit.
Doch in diesem Jahr ist einiges anders. Durch die Sanierung des zentralen Pavillons verflechtet sich die Biennale vielmehr als zuvor mit der Stadt Venedig, als sich im Wesentlichen auf die Areale des Arsenale und der Giardini zu fokussieren. Auch sollten sich die 66 Länderbeiträge deutlich stärker dem Gesamtthema verpflichten, wie bereits im Jahr 2014, als Rem Koolhaas, die Biennale kuratierte.
Carlo Ratti, Kurator der diesjährigen Biennale, hat sie unter das Thema „Intelligens. Artificial. Natural. Collective“ gestellt, mit dem Ziel Architektur als Werkzeug gegen den globalen Klimawandel in Stellung zu bringen. Klingt zunächst sperrig, löst sich aber bei den ersten Schritten in die immer wieder beeindruckenden Räume des Arsenale auf.
Besonders sehenswert ist neben dem deutschen Beitrag unter dem Titel „Stresstest“ von Elisabeth Endres und Nicola Borgmann die Inszenierung von Transsolar mit Thomas Auer in den Eingangsräumen des Arsenale.
Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, denn diese Architekturbiennale bewegt sich wieder sehr viel näher an der Architektur und den aktuellen Themen als in den Jahren zuvor.