O2H – Büro zu Wohnen

O2H – Büro zu Wohnen

Wohnraum ist knapp wie seit hundert Jahren nicht mehr. Ende 2023 fehlten 1,9 Millionen Wohnungen. Die Wohnungsfrage ist eine der zentralen sozialen Herausforderungen unserer Zeit geworden. Dem gegenüber steht weltweit ein Wandel der Arbeitswelt und damit verbunden ein enormes Flächenpotential leerstehender Bürogebäude. Neubau kommt den Forderungen von jährlich 400.000 Wohneinheiten bisher nicht nach und gerade der Fokus auf den Bestand kann neben dem Flächenpotential auch zu einem Gelingen der Bauwende beitragen.

Office2Housing ist eine Handreichung des BDA zur Transformation ungenutzter Büroflächen in bezahlbaren Wohnraum für Bauherrinnen und Bauherren, Bürgermeister, Verwaltungen, die Immobilienbranche, Planende und die Politik. Ein Schritt, der nur durch gemeinsames Handeln gelingen kann.

Sie soll helfen die Hürden zu überwinden, die eine Umwandlung leerstehender Büros in bezahlbaren Wohnraum im Wege stehen. Fachexperten geben einen Überblick über die Eignung in Frage kommender Bürotypologien, bestehende und wünschenswerte Finanzierungs- und Fördermodelle, Möglichkeiten zur statischen, konstruktiven und energetischen Ertüchtigung sowie Hinweise, wie das Planungsrecht und das Bauordnungsrecht entsprechend ausgelegt werden können.

Umwandlung von leerstehenden Büros in Wohnungen muss umgesetzt werden, wo immer das möglich ist – auch in scheinbar unattraktiven Randlagen – so die Forderung des BDA. Eine urban ausgeprägte Umprogrammierung führt gerade dort zur Belebung der Quartiere und schliesslich zur Wertsteigerung der Immobilie selbst. Die zu erwartenden Finanzierungsdifferenzen könnten über Steuererleichterungen, Abschreibungsmöglichkeiten oder die Neuausrichtung von Fördermodellen kompensiert werden, ansonsten wird eine Breitenwirkung bei der Umwandlung von Büros in bezahlbaren Wohnraum schwer zu erreichen sind.

Die Publikation enthält Hinweise und Kriterien, welche Bürotypologien sich am besten eignen (neben Wirtschaftlichkeit der Nutzung, Struktur und Konstruktion, Baujahr und Zustand noch einige mehr). Sie wird abgerundet durch anschauliche Beispiele unter dem Motto: von Pionieren lernen.

Vom Quelle-Areal in Nürnberg über ein Bürohochhaus in Frankfurt bis hin zum Blick über den Ozean in die USA, um von dortigen Umwandlungsprozessen beispielsweise in Chicago zu lernen. Nicht zu letzt mit einem Augenzwinkern werden auch die Büroräume unseres OB Reiter in Wohnräume transformiert.

Die Arbeitsgruppe unter der Leistung von Rudolf Hierl und Kerstin Oertel: Marcel Enzweiler, Susanne Grillmeier, Matthias Haber, Stephan Häublein, Rainer Hofmann, Jan Kaschig, Gernot Lissak, Cornelius Mager, Peter Scheller, Karin Schmid, Johann Spengler und zahlreichen weiteren Fachexperten und Unterstützer aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Wissenschaft und Presse.