Neuer Schulcampus in der Aidenbachstrasse
So vielfältig wie die Nutzungen des neuen Schulcampus in der Aidenbachstrasse in München Obersendling, so bunt war das Programm zur Einweihung in der vergangenen Woche. Denn der von djb-Architekten geplante Neubau umfasst neben einer 5-zügigen Grundschule mit 2-fach Sporthalle ein 6-gruppiges Haus für Kinder als auch Nutzungseinheiten für die Münchner Volkshochschule, Musikübungsräume sowie 2 THV-Wohnungen. Das Projekt ist Teil des zweiten Schulbauprogramms der grössten Schulbauoffensive Deutschlands und wurde entsprechend nach dem Münchner Lernhauskonzept konzipiert.
Entstanden ist ein Ensemble aus drei Baukörpern: Im ersten Bauteil befindet sich die Grundschule, die Räume der Münchner Volkshochschule sowie die Musikproberäume für das Kulturreferat und die Städtische Sing- und Musikschule. In einem zweiten Baukörper sind das Haus für Kinder sowie die Dienstwohnungen für die technische Hausverwaltung entstanden. Die Sporthalle bildet den dritten Baukörper und dient dem Schulbetrieb sowie der externen Nutzung durch Vereine. Auf dem Sporthallendach ist der Allwetterplatz angeordnet, der auch in den Pausenzeiten genutzt werden kann, alle weiteren Dachflächen der Baukörper sind entweder begrünt oder technisch genutzt. Im Nordteil der Grundschule befindet sich beispielsweise ein artenreiches Biodiversitätsdach, die südliche Dachfläche ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.
Das Ensemble zeichnet eine zeitlose und reduzierte Architektursprache aus. Das Zusammenwirken der einzelnen Gebäude sowie die unterschiedlichen Nutzungsbereiche sind klar ablesbar. Die Baukörper und die einheitliche Baustruktur mit ihren wiederkehrenden Materialien und Details im Außen- und Innenraum stärken die Zusammengehörigkeit. Die Fassaden der Grundschule sind durch die Fluchtbalkone horizontal gegliedert. Vertikale Lamellenelemente ergänzen die Geländer, strukturieren das Schulgebäude und beleben das Erscheinungsbild. In den Innenräumen wird die Verbindung der Gebäude mit einem abgestimmten, differenzierten Farb- und Materialkonzept weitergeführt. Ein einheitliches Signaletikkonzept dient der Orientierung und Wegeführung.
Durch die Anordnung der Baukörper entsteht ein großzügiger, lärmgeschützter Hofraum. Um die Sporthalle herum gruppieren sich die Freispielflächen, der Schulhof und die Sportanlagen. Im Schulhof und in den Freiflächen des Hauses für Kinder gibt es Grün- und Spielinseln. Die Freibereiche sind zugleich getrennt und verbunden durch das raumbildende Gestaltungselement einer geformten Wand. Diese ist zum Haus für Kinder hin Teil der Gerätespielfläche und trägt auf der Schulhofseite einen Teil des Kunstwerks, das im Rahmen von QUIVID, dem Kunst-am-Bau-Programm der Landeshauptstadt München entstanden ist.
Das Künstlerpaar Claudia Plank & Hans Werner Poschauko aus Wien realisierte ein zweiteiliges Kunstwerk, das im Außen- und Innenbereich zu sehen ist. Für die Wand im Pausenhof sowie für die Aula der Grundschule entstanden zwei großflächige Wandmosaike in farbintensiven Blautönen.
Foto: Boris Storz für Baureferat