Internationaler Holzarchitekturpreis für Swatch Campus in Biel
FTR gratuliert Shigeru Ban Architects, seinen Partnern von LEICHT und allen Projektbeteiligten
Im Rahmen des 10. Internationalen Holzbau-Forums, das unter dem diesjährigen Motto „Ohne nachwachsende Baustoffe keine Zukunft“ vom 15. bis 17. Juli 2021 in Paris stattfand, wurde das Swatch Headquarter in Biel mit dem Internationalen Holzarchitekturpreis ausgezeichnet.
Der Entwurf der hybriden Holzfachwerkkonstruktion geht zurück auf den Wettbewerbserfolg des japanischen Pritzker-Preisträgers Shigeru Ban Architects aus dem Jahr 2011 und wurde nach einer Bauzeit von 5 Jahren in enger Kooperation mit dem lokalen Partnerbüro IttenBrechenbühl Architekten und Generalplaner im Oktober 2019 feierlich eröffnet.
Nach den ersten beiden Gebäudeteilen des Produktions- und Logistikzentrums sowie der beiden Museen in Holzrahmenbauweise wurde der Swatch und Omega Campus im schweizerischen Biel zuletzt um das Headquarter als dritten und spektakulärsten Gebäudeteil zu einer Gesamtfläche von 46.778 m2 ergänzt. Den Parzellengrenzen folgend und inspiriert von der Flexibilität der Uhren selbst, fügt sich das Gesamtensemble harmonisch in die umgebende Schweizer Landschaft ein.
Die mehrfach gekrümmte Gitterschale mit einer Länge von 240m und 35m Breite aus 4.600 präzise ineinander gesteckten Holzteilen überspannt eine offene Bürolandschaft von 25.000 m2 als frei stehendes Regal über 5 Geschosse. Die spielerische Freiheit der Gesamtform setzt sich in der 11.000 m2 umfassenden Gebäudehülle als Komposition aus transparenten Gläsern, PV-Modulen und transluzenten ETFE-Luftkissen und Doppelsteg-Polycarbonatplatten fort. Die anspruchsvolle Fassadenplanung mit ihren besonderen Herausforderungen durch die freie Geometrie einerseits und die Verschiedenartigkeit der Elemente andererseits verantwortete LEICHT. Im Innenraum führt das Zusammenspiel der unterschiedlichen Elemente zu einer herausragenden Tageslichtversorgung und wurde durch 124 perforierte Akustikelemente in Form des Schweizer Kreuzes spielerisch und zugleich hocheffizient ergänzt.
Neben ökologischen Aspekten der Holzkonstruktion, deren 2.000 m3 aus einheimischem Fichtenholz stammen, was einer Wachstumsrate des Forstbestandes von 2 Stunden in der gesamten Schweiz entspricht, verfolgt das Projekt ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept und wird ganz selbstverständlich durch Elemente wie Strahlungskühlung, PV-Module und den Einsatz von Wärmepumpen ergänzt.FTR gratuliert Shigeru Ban Architects, seinen Partnern von LEICHT, allen an der Planung und Ausführung Beteiligten und nicht zuletzt den Bauherren zur Verleihung des Internationalen Holzarchitekturpreises.