Lieblingsorte – Das Würmtal
Als Städterin bin ich immer ganz rasch über die Autobahn an die Seen oder in die Berge gefahren. Als Würmtalerin ist nun bereits der Weg das Ziel. Sei es über die bezaubernde Seefelder Eichenallee an den Ammersee oder eben durch das wundervolle Würmtal an den Starnberger See.
Das Würmtal reicht aber weit über meine kurze Etappe hinaus. Es reicht von Starnberg über das Mühltal nach Gauting (dem ältesten Ort de Würmtals), Pasing, Schwabing bis hin nach Dachau. 35 km ergänzt durch 50 km ihrer Kanäle.
Neben zauberhaften Orten, Bauten und Menschen und einer jahreszeitlich wechselnden Poesie von Flora und Fauna, die zum Bestaunen und Verweilen einladen, hält es auch viele Geschichten bereit, die Erich Weichelt und Mark Schütze in einem nicht mehr ganz aktuellen, doch immer noch sehenswerten Werk im Buchendorfen Verlag, München zusammengetragen haben, das ich kürzlich beim Benefiz-Flohmarkt der Lions in Herrsching erwerben konnte.
Die Erd- und Kulturgeschichte des Würmtals begann vor mehr als 12.000 Jahren. So ist eine ganze Eiszeit nach ihr benannt, die vor 10.000 Jahren endete und somit vielen Geschichten Zeit und Raum bietet. Eine Landschaft die nach den Römern und Kelten, die hier Zeugnisse in Form von Strassen, Furten und Schanzen ablegten, der Sommerfrische der Königshäuser und ihren barocken Inszenierungen auch immer wieder Künstlern jeglichen Genres Anreiz bot. Noch heute finden sich hier spannende Künstlerkommunen wie beispielsweise in der Reismühle in Gauting. Und auch die hinterlassenen Schlösser haben noch lange nicht ausgedient und fanden neue Nutzungen wie beispielsweise in Form des traumhaften Leutstettener Biergartens.
Also Augen auf, liebe Städter, wenn ihr das nächste Mal aufs Land fahrt, denn häufig ist auch bereits der Weg das Ziel.