Zäune

Zäune

Es ist doch immer wieder ein merkwürdiges Phänomen in den Voralpenländern. Hier häuft sich wie ansonsten in keiner Region das Auftreten von Zäunen, die allein der Abgrenzung des Eigentums dienen. Denn ihre Gestalt verrät, dass sie nicht der Abwehr bestimmt sind, sondern Ausdruck des Individualismus. Was hat es damit auf sich?

Per Definition ist ein Zaun zunächst einmal eine Einfriedung. Er trennt zwei Bereiche dauerhaft oder auf Zeit durch eine von Menschen geschaffene Grenze.  

Zäune haben meist eine Schutzfunktion. Manche Zäune haben eher einen dekorativen Charakter. Zäune machen Grundstücke kenntlich, grenzen Gärten ab und zeigen an, in welchem Bereich das Hausrecht gilt. Dies betrifft auch Immobilien von Unternehmen und staatliche Grundstücke. Diese Zäune hindern Unbefugte mehr oder weniger deutlich am Zutritt. Manche Zäune schützen darüber hinaus ein Objekt vor den Blicken Unbefugter. Andere Zäune sollen Menschen hindern, ein Gebiet zu verlassen, z. B. in Gefängnissen oder Lagern. Auch in Landschaftsschutzgebieten werden Zäune eingesetzt.

Es gibt sie als Flechtzäune, Bohlenzäune, Bretterzäune, Lattenzäune, Jägerzäune und viele andere mehr. Es gibt sie aus Holz, Metall und Maschendraht, Beton bis hin zu skurrilen mediterranen Alabastervarianten.

Immer sind sie von Menschen geschaffen.

Woher kommt dieses Phänomen, das insbesondere in unseren Breiten auftritt? Hat es vielleicht mit natürlichen Artefakten zu tun, wie die der räumlichen Begrenzung durch die Alpen, die erwiesenermaßen die Sicht in die Weite begrenzen und so auch eine Beschränktheit im Denken hervorrufen? 

Je weiter man nach Norden geht, je weiter das Land und die Sicht werden, je geringer wird die Erscheinung des Zauns.

Vielleicht wäre das Phänomen des gemeinen Zauns ja auch mal eine wissenschaftliche Untersuchung wert.