Bauwende
Die Zeiten des Wirtschaftswachstums waren geprägt von „höher. schneller. weiter“, als Postwachstumsgesellschaft geht es dagegen künftig mehr um „näher. langsamer. tiefer.“. Ein Wendepunkt, der gesamtgesellschaftliches Umdenken erfordert. Da die Architektur bekanntermaßen der Spiegel der Gesellschaft ist, wird ein solcher Wendepunkt auch für das Bauwesen als wesentliche Säule unserer Wirtschaft immer offensichtlicher. Folglich ist der Begriff Bauwende aktuell in aller Munde.
Aber was bedeutet er? Ist es der Weg von Abriss zu einer neuen Umbaukultur? Geht es darum, von einfach bauen zu einfach umbauen oder weiterbauen zu gelangen? Geht es um einen sensibleren Umgang mit dem Stadtbaukörper im Sinne einer Akupunktur und ein Bewahren der Geschichte? Geht es darum, vom Linearen zu Kreisläufen zu kommen, „Reuse. Reduce. Recycle.“ zu leben und Produktentwicklungen von hinten zu denken? Oder geht es vielleicht auch darum, neben der Bedeutung des Bodens endlich auch die Bedeutung des Gebauten zu schätzen und kluge Konzepte für den Umgang mit Leerstand zu entwickeln?
Die Forschungsinitiative Zukunft BAU des BBSR entwickelt Konzepte für Bauwendelabore, die IBA Thüringen hat sich dieser Thematik angenommen und sehr sensible Projekte hervorgebracht. Was wird die IBA München bringen? Können wir von Thüringen lernen?